Vertragskopien
Beschreibung
Der Patient unterschreibt im Krankenhaus eine Vielzahl von Vereinbarungen, z.B. Behandlungsvertrag, Wahlleistungsvereinbarungen. Diese Vereinbarungen sollen im einfachen Fall als graphische Repräsentation im Sinne einer Vertragskopie verfügbar sein, damit der Patient diese papierlos erhalten kann. Andererseits sollte im fortgeschrittenen Fall auch der Inhalt des Vertrages maschinenlesbar abbildbar sein.
Verwendetes FHIR-Profil
Es ist kein Profil von MII oder ISIK zu FHIR Ressource Contract (Vertrag) verfügbar, daher wird die Standard R4 Spezifikation als Grundlage verwendet.
Ressourcenspezifikation: https://build.fhir.org/contract.html
Organisatorische Regelungen für die Befüllung des FHIR-Profils
Herausforderungen
An den meisten Krankenhäusern werden Verträge vollständig analog verwaltet, sodass ein digitaler Umstieg zumindest mit einem Scanvorgang verbunden ist. Zunehmend werden jedoch vermehrt solche Verträge digital eingescannt im Rahmen z. B. des Scannens der Akte am Behandlungsende. Eine digitale Repräsentation der Inhalte ist deutlich komplexer, da hierfür neue, bisher nicht vorhandene Software spezifiziert oder zumindest angeschafft werden muss.
Klinisch Organisatorisch können hier auch Änderungen bzw. Stornierungen abgebildet werden.
Die Ressource “Contract” beinhaltet viele Referenzen, diese müssen klar zugewiesen werden und bei einer Änderung oder Löschung einer Referenz muss die sinnvolle Referenzierung erhalten bleiben. Die Integrität und Konsistenz muss jeder Zeit gewährleistet sein. 3.1. ggf. muss ein Fallbezug hergestellt werden 3.2. ggf. muss ein Bezug zu einer Aufklärung hergestellt werden. (z.B. häufig Datenschutz-Consents oder weniger häufig (bzw. schwierig zu verknüpfen) Einwilligungen bei Selbstzahler-Operationen) 3.3. ggf. gibt es eine Laufzeit oder eine Stornierung des Vertrages ( https://www.hl7.org/fhir/R4/valueset-contract-status.html )
Ein unterschriebener Vertrag (legallyBinding) muss aufgrund von gesetzlichen Vorgaben gesichert werden, um Archivierungsfristen einzuhalten.
Bei Behandlungsverträgen, wie auch einigen anderen, würde eine Referenz auf einen Behandlungsfall Sinn ergeben, allerdings ist die aktuellen Auslegung dieses Profils auf eine große Bandbreite von Verträgen ausgelegt, daher aktuell nicht integriert.
Lösungen
Ein Zukauf einer Vertrags-Software zur Digitalisierung der analogen Dokumente als Komponenten des Aufnahmeprozesses erscheint notwendig. Dies kann aber im Rahmen einer klinikübergreifenden Beschaffung Synergieeffekte bringen. Da es sich hier nicht um ein Medizinprodukt handelt, kann eine Beschaffung im Rahmen z. B.: einer Einkaufsgemeinschaft auch eine Beauftragung einer Drittfirma erleichtern.
Es sollte ein Workflow im User-Interface des z. B. KIS verfügbar sein, um Änderungen/Stornierungen/etc. korrekt abbzubilden. Dies sollte auch an den Patienten zurückgespielt werden z. B. via Patienten-App.
In Spezifikation Referenzierungen sicherstellen, bspw. dass immer auf einen Patienten verwiesen werden muss durch die Kardinalität. Validierung der Konformität. Datenhaltende Server müssen tägliche Backups fahren und sollten gespiegelt sein, dies soll eine hohe Sicherheit der Daten gewährleisten.
Vertragsdaten müssen archiviert werden und gesichert sein auf Servern, welche eine hohe Ausfallsicherheit bieten. Es sollte redundante Datenhaltung und Backups eingesetzt werden.
Referenz auf Fall (Case) in Profil ergänzen.