MII-Initiative

Medizininformatik Initiative - ImplementationGuide - Dokument v2026

Conformance

Diese Seite beschreibt, wie Konformitätsanforderungen dokumentiert werden. Eine ggf. aktuellere Version ist im Kerndatensatz-Wiki dokumentiert.


Anforderungsdokumentation

Anforderungen in dieser Spezifikation werden durch folgende in Großbuchstaben geschriebenen Schlüsselworte (Conformance verbs) basierend auf RFC-2119 gekennzeichnet:

Deutsch Englisch
MUSS / MÜSSEN MUST / SHALL
DARF NICHT / DÜRFEN NICHT MUST NOT / SHALL NOT
VERPFLICHTEND REQUIRED
SOLLTE / SOLLTEN SHOULD
SOLLTE NICHT / SOLLTEN NICHT SHOULD NOT
EMPFOHLEN RECOMMENDED
KANN / OPTIONAL MAY

Must Support (MS)

Definition

Elemente einer FHIR-Ressource können in einem Profil als obligatorisch oder Must Support gekennzeichnet werden.

  • Obligatorische Elemente sind Elemente mit Mindestkardinalität 1 (z.B. 1..1, 1..*). Diese MÜSSEN grundsätzlich vorhanden sein. In Ausnahmefällen können die Werte fehlen -> in diesem Fall MUSS die Abwesenheit durch Mechanismen wie Data-Absent-Reason Extension dokumentiert werden (siehe Abschnitt Fehlende Daten)

  • Must Support (MS) bei einem Element bedeutet, dass Systeme dieses Element unterstützen MÜSSEN, auch wenn die Kardinalität 0..* lautet. Unterstützen heißt: Systeme MÜSSEN in der Lage sein, das Element zu befüllen, zu speichern, anzuzeigen und korrekt zu verarbeiten.

Anforderungen

Daten-erzeugende Systeme (z.B. FHIR-API eines Datenintegrationszentrums)

Ein konformes daten-erzeugendes System MUSS:

  • ein MS-Element mit Daten füllen, sofern diese lokal verfügbar sind (z.B. über ETL aus dem Primärsystem),
  • das MS-Element in der Ressource speichern können,
  • das MS-Element auf Anfrage (z.B. bei einer Feasibility-Query) bereitstellen.

Daten-verarbeitende Systeme (z.B. anfragende Anwendungen)

Ein konformes daten-verarbeitendes System MUSS:

  • MS-Elemente dem Benutzer korrekt anzeigen,
  • die Werte für Berechnungen oder Weiterverarbeitung berücksichtigen können,
  • Ressourceninstanzen mit MS-Elementen fehlerfrei verarbeiten, ohne dass Fehler oder Abbrüche entstehen.

Fehlende Daten

Es gibt Situationen, in denen Informationen zu einem bestimmten Datenelement fehlen und das Quellsystem den Grund für das Fehlen nicht kennt.

  • Liegt dem Quellsystem keine Dateninstanz für ein Element mit einer Mindestkardinalität 0 vor (einschließlich der mit Must Support gekennzeichneten Elemente), MUSS das Datenelement in der Ressource ausgelassen werden.
  • Handelt es sich bei dem Datenelement um ein obligatorisches Element (d.h. Mindestkardinalität 1..), MUSS es vorhanden sein, auch wenn das Quellsystem keine Daten hat.

Dies ist im Folgenden zusammengefasst:

Nicht-codierte Datenelemente

  • Es MUSS die Extension Data-Absent-Reason am Datentyp und der Code unknown verwendet werden.

Codierte Datenelemente mit ValueSet-Binding „example“, „preferred“ oder „extensible“

  • Wenn das Quellsystem nur Freitext enthält, SOLLTE ausschließlich das Textelement (CodeableConcept.text) genutzt werden.
  • Wenn weder Text noch codierte Daten vorhanden sind:
    • wenn das ValueSet einen „unbekannt“-Code enthält, SOLL dieser verwendet werden.
    • wenn kein „unbekannt“-Code im ValueSet vorhanden ist, SOLL der Code unknown aus dem CodeSystem DataAbsentReason genutzt werden.

Codierte Datenelemente mit ValueSet-Binding „required“

  • wenn das ValueSet einen „unbekannt“-Code enthält, MUSS dieser verwendet werden.
  • wenn kein „unbekannt“-Code im ValueSet vorhanden ist, MUSS ein Konzept aus dem ValueSet verwendet werden, da die Instanz ansonsten nicht konform ist.