ICD-10-GM-Kodierung
Nachfolgend wird dokumentiert welche Besonderheiten beachtet werden müssen bei der Erfassung einer Kodierung nach ICD-10 GM.
Hinweis | Information |
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Hintergrundinformationen zu ICD-10 GM werden durch das BfArM herausgegeben. Siehe Übersicht ICD-10 GM DIMDI oder Basiswissen Kodieren, 2010 (.pdf). |
Ein ICD-10 GM Code kann innerhalb eines Coding-Elementes in FHIR erfasst werden. Hierzu auf folgendes Datentyp-Profil verwiesen: ICD-10 GM.
Das zuvor genannte ICD-10 GM Datentyp-Profil kann in eigenen Use Cases zur Erfassung der Diagnose unter Condition.code.coding verwendet werden.
In vielen Fällen kann eine Diagnose jedoch zuätzlich in weiteren Kodiersystemen erfasst werden (z.B. SNOMED-CT, Alpha-ID oder Orphanet). Aufgrund dessen wird kein Condition-Profil in den Deutschen Basisprofilen herausgegeben, da die Zusammenstellung der verwendeten Kodiersystemen abhängig vom Use Case ist und somit in eigenständigen FHIR-Profilen erfolgen sollte.
Hinweise zum ValueSet welches für ein entsprechendes Binding des ICD-10 Codings verwendet werden kann, siehe Codesysteme.
Doppel-/Mehrfachkodierte ICD-Codes
Hinweis | Warnung |
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Die Empfehlung zum Umgang mit mehrfachkodierten ICD-10-Codes weicht in dieser Version des Leitfadens von der vorherigen Empfehlung (Basisprofile < Version 1.0.0), diese als eine Condition abzubilden ab. Mehr Informationen zu den Gründen und der entsprechenden Konsensbildung in der Community können im FHIR-Chat nachgelesen werden. |
ICD-10(-GM) Codes können in mehrfachkodierter Form auftreten (siehe Kodierfragen BfArM).
Aufgrund der gängigen Praxis, die erlaubt, dass zusammengesetzte Codes unabhängig voneinander Zusatzkennzeichen wie Diagnosesicherheit und -lokalisation zugeordnet werden können, müssen beide Codebestandteile als separate Conditions aufgefasst werden, die miteinander in Beziehung stehen (Verlinkung).
Die Verlinkung von Sekundär- auf die assoziierte Primärdiagnose erfolgt mit Hilfe der international abgestimmten Extension condition-related. Eine Verlinkung der Sekundärdiagnose in Richtung Primärdiagnose sollte vermieden werden, sodass keine zirkuläre Referenzierung entsteht.
Gegebenenfalls vorhandene Mehrfachkodierungskennzeichen (z.B. "*", "†" oder "!") werden von den jeweiligen Codes abgetrennt und in die Extension 'ICD-Mehrfachkodierungs-Kennzeichen' gesetzt, siehe Extensions für Condition. Das Element in dem der ICD-10-GM Code anschließend abgebildet wird sollte somit kein Mehrfachkodierungskennzeichen oder Zusatzkennzeichen (z.B. Seitenlokalisation oder Diagnosesicherheit) enthalten.
Folgende Constraints sind für Condition.code zu beachten:
key | severity | human | expression |
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icd-regex | warning | In code sind nur gültige ICD-10-Codes ohne Zusätze erlaubt | matches('^[A-Z][0-9][A-Z0-9](\\.?[A-Z0-9]{0,4})?$') |
Um auf der condition-related Extension auch Suchen zu können wurde wurde der Suchparameter related (Simplifier Projekt Link) erstellt.
Um stets alle Codes einer Mehrfachkodierung zu erhalten, empfiehlt es sich ICD-10-GM Diagnosen stets mittels revinclude
GET [base]/Condition?_id=123&_revinclude=Condition:related
abzurufen.
Beispiel: einfacher ICD-Code
Der Übersichtlichkeit halber werden die Beispiele hier nur im XML-Format dargestellt. Die Beispiele sind über das Simplifier-Projekt jedoch auch im json-Format abrufbar.
Beispiel: ICD-Code mit Kreuz-Stern-Notation
Primärcode:
Beispiel: ICD-Code mit Ausrufezeichen-Notation
Primärcode: example-condition-ausrufezeichen-primaer
Alpha-ID
Im Falle, dass eine Condition-Ressource eine postkoordinierte ICD-10-GM repräsentiert muss eine Alpha-ID, welche auf Basis der ICD-10-GM-Kodierung ermittelt wurde, in der Condition-Ressource angegeben werden welche die Primärdiagnose repräsentiert. Bei abweichenden Diagnosesicherheiten zwischen Primär- und Sekundärcondition muss sichergestellt werden, dass die Diagnosesicherheit der Primärcondition auf die assoziierte AlphaID zutrifft.
Diagnosesicherheit
Diese Extension "Diagnosesicherheit" kann zur Angabe der Diagnosesicherung in ICD-10-GM-Codierung verwendet werden. Siehe Extension Dokumentation für Extensions für Condition.
Die Diagnosesicherheit sollte ausschließlich innerhalb dieser Extension abgebildet werden (vgl. FHIRPath-Constraint icd-regex).
Die Angabe der äquivalenten Werte für clinicalStatus und verificationStatus ist in diesem Fall dennoch zwingend. Die Äquivalente gelten wie folgt:
- A (ausgeschlossen) => clinicalStatus = leer, verificationStatus="refuted"
- G (gesicherte Diagnose) => clinicalStatus = "active", verificationStatus="confirmed"
- V (Verdacht auf / zum Ausschluss von) => clinicalStatus = "active", verificationStatus="provisional" oder "differential"
- Z (Zustand nach) => clinicalStatus = "resolved", verificationStatus="confirmed"
Die Äquivalenz von clinicalStatus/verificationStatus und der Diagnosesicherheit wird durch die Invarianten icd-4 bis icd-7 geprüft.
Hinweis | Diskussion |
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Invarianten für Diagnosesicherheit |
Beispiel: Diagnosesicherheit: "Zustand nach"
Seitenlokalisation
Diese Extension "Seitenlokalisation" kann zur Angabe der Seitenlokalisation in der ICD-10-GM-Codierung verwendet werden. Siehe Extension Dokumentation für Extensions für Condition.