Kontext im gesamten Projekt

Im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) werden medizinische Daten in den Universitätsklinika aufbereitet und für Anwendungsfälle der Forschung und Versorgung nutzbar gemacht. Zu diesem Zweck etablieren die beteiligten Universitätsklinika Datenintegrationszentren (DIZ), die Daten aus Forschung und Versorgung integriert nutzbar machen. Die Auswertung der Daten kann in verschiedenen Szenarien erfolgen, angefangen von der Auswertung von Daten eines einzelnen Universitätsklinikums bis hin zu Auswertungen von Daten aller beteiligten Standorte.

Auf der Grundlage eines abgeschlossenen Datennutzungsvertrags (Für die Kommunikation zwischen die Standorten und der ZARS) müssen die Daten für den Nutzer bereitgestellt werden. Dies kann entweder in Form der Bereitstellung einer Plattform für verteilte Analysen oder durch eine Datenübermittlung geschehen.

Auf Basis der vorhergehend beschriebenen Informationen können Forscher entscheiden, ob sie eine Anfrage zur Machbarkeit (feasibility) ihres Projekts stellen. Hierfür müssen sie anhand der bereitgestellten Metadaten Kriterien definieren, die die anzufragenden Daten auf relevante Patienten und dazu verfügbare Daten einschränken. Anhand dieser Kriterien kann dann dafür ein passende Ressource (FHIR Profile) erstellt werden, die Zahl passender Datensätze ermittelt und an den Forscher zurückgegeben werden Zur Unterstützung des Zugangs zur Datennutzung für externe Nutzer und für die Transparenz aller Datennutzungen wird eine ZARS geschaffen.

Derzeit sind in vier Konsortien fast alle Standorte mit Universitätskliniken in Deutschland angeschlossen. Perspektivisch sollen auch nicht-universitäre Standorte und ggf. auch Versorgungseinrichtungen aus dem ambulanten Sektor in die Verfahren eingeschlossen werden. Bei der Auswertung der Daten ist zu unterscheiden zwischen einer physischen Zusammenführung der Daten zum Zweck der Analyse („bring the data to the analysis“) oder einer verteilten Analyse am Standort des Dateneigners („bring the analysis to the data“).

Um Forscher/Nutzer1, die Daten der beteiligten Standorte nutzen wollen, von der Notwendigkeit zu befreien, mit allen Standorten einzeln über die Bedingungen der Datennutzung zu verhandeln, soll eine Zentrale Antrags- und Registerstelle (ZARS) errichtet werden. Diese hat somit die Aufgabe, Forschern es soweit wie möglich zu erlauben, die MII als eine Infrastruktur anzusehen, ohne die interne Struktur mitden verschiedenen Konsortien und beteiligten Standorten kennen oder berücksichtigen zu müssen. Insbesondere sollte mit der ZARS eine Einrichtung geschaffen werden, die eine Skalierung der Nutzung der MII erlaubt, auch wenn diese in der folgenden Ausbau- und Erweiterungsphase um eine Vielzahl weiterer Standorte erweitert wird