MII-Initiative

MII Erweiterungsmodul Seltene Erkrankungen

AS05: Genotyp-Phänotyp-Korrelationen : OI als Muster für weitere Korrelationsermittlungen

T2.5.2 Aufgabe oder Fragestellung

Eine Gruppe von jungen Mitgliedern der europäischen Betroffenengruppe Young OIFE hat moniert, dass die Zusammenhänge zwischen Genotypen und Phänotypen sowie Krankheitsverläufen bei der SE Osteogenesis imperfecta bisher nicht systematisch untersucht worden sind. Dabei ist auch darauf hingewiesen worden, dass die Betrachtung der Phänotypen und Symptome nicht auf die Häufigkeiten von Frakturen reduziert werden darf, sondern dass beispielsweise Schmerzen und Fatigue-Syndrom nach der frühen Kindheitsphase von großer Relevanz sind.

T2.5.3 Stand des Wissens

Wie viele Seltene Erkrankungen kann die Osteogenesis imperfecta auf verschiedenen genetischen Variationen beruhen und weist ein breites Spektrum von Ausprägungen und Schweregraden auf. Die Einteilung der „Störung“ OI (Orpha:666) in „Subtypen der Störung“ Subtyp 1 bis 5 erfolgt anhand des klinischen Bildes. Daneben stehen genetischen Untersuchungen mit 22 OMIM-Varianten (bitte prüfen). Die Zusammenhänge zwischen Genotypen und Phänotypen sind bisher nicht systematisch kartiert worden – insbesondere nicht mit Patientenpartizipation und der Berücksichtigung der vordringlichen Fragen von Betroffenen.

T2.5.4 Strukturen und Daten

Für die Analyse der Zusammenhänge zwischen Genotypen, Phänotypen und Symptomen sollen verschiedene Datenbestände herangezogen werden. Im Vordergrund sollen unter Einbeziehung der Deutschen Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glaknochen-Betroffene) e.V. für Auswertungen in einer Betroffenengeführten OI-Dokumentation stehen, die auf der Basis des MBDS-SE.de Teil des Föderierten NARSE-Netzes sein wird. Weitere Auswertungen sollen in DIZ-Datenbeständen und im Centralen NARSE erfolgen.

T2.5.5 Methode

Initial werden deskriptiv einfache Mehrfeldertafeln mit den relativen Häufigkeiten von Phänotypen und Symptomen nach Genotypen dargestellt. Für einige Erkrankungserscheinungen soll aus Betroffenenangaben ihr Auftreten im Verlauf der Erkrankung dargestellt werden. Weitere Auswertungen erfolgen unter Leitung von Peter Robinson unter Nutzung von Phenopackets.

T2.5.6 Diskussion und Ausbauoptionen

Die Ermittlung der Zusammenhänge zwischen Genotypen und Krankheitsbilder in der Querschnitt- und in der Längsschnittbetrachtung bilden bei vielen Erkrankungen die Grundlage für das Verständnis von Erkrankungen und der mit ihnen verbundenen Erkrankungslast.

Dabei wir die Einbeziehung von Betroffenen bei der Formulierung der Fragestellungen, bei der Erhebung der Daten und bei der Interpretation der Ergebnisse zunehmend unabdingbar. Nach Initialstudie mit der DOIG soll die Untersuchung mit weiteren Betroffenengruppen aus dem Kreis des ACHSE e.V. und fortgesetzt werden.