Änderungen zur bisherigen Erregernachweismeldung
Bisherige Logik
Die Erregernachweismeldung beinhaltet auch jetzt schon das beschriebene Zusammenspiel zwischen LOINC und SNOMED-CT, welches im Wesen unverändert bleibt:
- LOINC-Code als "Frage" in "Observation.code"
- SNOMED-Codes zur "Antwort" bzw. als Ergänzung in "Observation.value", "Observation.method", "Specimen.type".
- Interpretation der Ergebnisse mit HL7-Codes.
Bislang wurden alle für einen Erreger erhältliche LOINC-Codes angeboten, die die Diagnostik im Sinne der Meldepflicht abdecken. Die Meldung mit einem LOINC war zudem nicht zwingend notwendig. Das Angeben der ergänzenden SNOMED-Codes war nicht verpflichtend, sodass Meldungen ohne Material- oder Methodenangabe übermittelt werden konnten. So war es im Labor möglich, sehr spezifische LOINC-Codes zu nutzen, die keine Ergänzung durch SNOMED-Codes erfordern, oder auch allgemeinere LOINC-Codes zu nutzen, die es doch erfordern, dass Material und Methoden ergänzt werden.
Veränderungen
Diese Auswahl der LOINC-Codes wurde nun um die spezifischen Material- und Methoden-spezifischen LOINC-Codes gekürzt und ggf. um unspezifische LOINCs ergänzt. Lediglich die am häufigsten verwendeten spezifischen LOINC-Codes wurden ausnahmsweise beibehalten, um größere Probleme der Rückwärtskompatibilität zu vermeiden.Es muss nun zwingend ein LOINC Code angegeben werden.
Die Angabe der Material- und Methoden-SNOMED-CT Codes ist nun verpflichtend. Die Material-ValueSets sind nun bindend. Das bedeutet, dass nur Codes aus diesen ValueSets genommen werden können, die Meldungen werden andernfalls abgelehnt. Aus Kompatibiltätsgründen können als Methoden auch abweichend vom Methoden-ValueSet SNOMED-CT Codes mit dem Concept "qualifier value" verwendet werden.
Das Ziel soll sein, dass Meldungen einheitlich die verwendete Methode und das Probenmaterial in SNOMED-CT kodiert enthalten und keine Widersprüche zum verwendeten LOINC-Code entstehen. Die Verkürzung der ValueSets soll es außerdem ermöglichen, die Auswahl von LOINCs für ein Mapping in den LIS/LIMS-Systemen zu vereinfachen.
DEMIS-Meldungen enthalten häufig LOINC-Codes mit der Methode "organism specific culture". Diese LOINC-Codes sollen nun abgelöst werden durch den unspezifischen LOINC-Code "41852-5 Microorganism or agent identified in Specimen" mit dem Ergebnis des nachgewiesenen Erregers als SNOMED-Code (z.B. 56415008 Klebsiella pneumoniae (organism)) aus dem jeweiligen AnswerSet, ergänzt durch die Methode der Kultivierung, z.B. "409611004 | Aerobic blood culture (procedure) |" und des Probenausgangsmaterial in "Specimen.type".
Strategischer Hintergrund für diese Veränderungen
Hintergrund für diese Entscheidungen sind vor allem das Ziel, eine bessere Qualität der Meldungen zu erreichen, insbesondere vollständige Angaben zur durchgeführten Diagnostik und eine automatische Verarbeitung im Gesundheitsamt. Auch strategische Diskussionen zum Umgang mit der Semantik von FHIR-Basierten Gesundheitsinformationen liegen diesen Änderungen zu Grunde. Abstimmungen hierzu sind noch im Prozess.