Umgang mit Kardinalitäten
Pflichtfelder sollten sparsam verwendet werden! Um darzustellen, welche Elemente einer Ressource in einem konkreten Kontext relevant sind, sollten niemals Kardinalitäten verwendet werden, sondern stets
MustSupport
-Flags.
Begründung: Wird die minimale Kardinalität auf 1 erhöht, so zeigt dies nicht die Relevanz eines Feldes an, sondern nur, dass dieses Feld immer ausgefüllt sein muss, damit ein Datensatz als valide gilt. Im Einzel- oder Sonderfall fehlende Informationen führen zu nicht validen Instanzen. Pflichtfelder sollten nur dann definiert werden, wenn es akzeptiert/gewollt ist, dass aufgrund des Fehlens dieser einzelnen Information eine ganze Instanz verworfen/zurückgewiesen werden muss.Die Begrenzung der maximalen Kardinalität von Elementen sollte vermieden werden. Constraints auf wiederholbaren Elementen sollten durch ein offenes Slicing definiert und spezifiziert werden.
Begründung: Werden maximale Kardinalitäten eingeschränkt, zwingt dies die Implementierer dazu, individuelle Schnittstellen zu entwickeln, die nicht benötigte Elemente gezielt entfernen, während hingegen das Ignorieren überflüssiger Informationen niemanden etwas kostet. Wird eine maximale Kardinalität auf 0 reduziert, so bedeutet dies, dass die Verwendung des Feldes explizit verboten ist. Instanzen, in denen diese Felder gefüllt sind, gelten als nicht valide. Dies sollte nur dann verwendet werden, wenn es die ausdrückliche Intention ist, ein Element zu verbieten, niemals um auszudrücken, dass ein Feld nicht relevant/nicht benötigt/nicht genutzt wird.
Ausnahmen: Was aus Gründen der Interoperabilität technisch sinnvoll erscheint, ist nicht immer mit datenschutzrechtlichen Vorgaben übereinzubringen. Häufig sind Spezifizierer gezwungen, Elemente durch Constraints zu verbieten, weil die Übermittlung der darin enthaltenen Information in einem konkreten Kontext nicht gestattet ist. Irrelevante Informationen einfach auf Empfängerseite zu ignorieren genügt nicht dem Gebot der Datensparsamkeit! In solchen Situationen sollte die Spezifikation auf Basis von SDC-Questionaires als Alternative in Betracht gezogen werden, da dort die Selektion der benötigten Elemente mit Hilfe der Prepopulation-Extensions automatisiert werden kann.